Kurzbeschreibung der Workshops

Digitalisierung und Menschen mit Komplexer Behinderung

Berlin, 05/06. Oktober 2023

WS-A

TECHNIKLABOR 2.0 bei Leben mit Behinderung Hamburg. Perspektiven auf ein digitaleres und technischeres Leben - für alle

Referent:innen:
Maike Staniek
UK-Coach, Fachkraft in der Beratung und Techniklabor des Elternvereins Leben mit Behinderung Hamburg, Hamburg

Mustafa Kayikci
Koordinator des Techniklabors und Fachkraft in der Assistenz in einer Tagesstätte bei Leben mit Behinderung Hamburg, Hamburg

2015 wurde das TECHNIKLABOR von Leben mit Behinderung Hamburg als ein offenes Treffen von und für Technikinteressierte gestartet. Es war von Anfang an das Ansinnen, unserem Klientel mehr Teilhabe, Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung zu bieten – mit oder durch technische Hilfen und IT-Lösungen und zwar fernab der „Kauflösungen“ und auch digital.
Nach 8 Jahren können wir von einigen Erfolgsgeschichten berichten, die sich zum Teil vom TECHNIKLABOR abgelöst und verselbstständigt haben. Wie die Corona-Krise sowohl Vor- als auch Nachteil für das TECHNIKLABOR sein konnte, wird im Workshop außerdem kurz beleuchtet.

WS-B

Digitale Sicherheit in Einrichtungen

Referent:
Tobias Fitting
Bildungsreferent für Digitalisierung bei der Paritätischen Akademie, Berlin

Phishing, Social Engineering, Erpressung. Immer wieder gibt es Warnungen und Berichte vor Hackerangriffen. Auch in Einrichtungen gibt es viele sensible Daten, die vor dem Zugriff Unbefugter geschützt werden müssen. Die meisten Hackerangriffe erfolgen nicht direkt durch Schadsoftware, sondern durch Täuschung von Mitarbeitenden, meist mittels gefälschter Mails. Dieser Workshop gibt einige nützliche Tipps für mehr Sicherheit.

WS-D

Makerspaces und 3D-Druck zur Teilhabeförderung von Menschen mit Komplexer Behinderung

Referent
Nils Beinke-Schulte
Sonderpägoge, Bad Oeynhausen

Wie wäre es für einen Menschen mit Komplexen Behinderungen, wenn jeder Aspekt eines Hilfsmittel oder Spielzeugs individuell anpassbar wäre? Jetzt stellen wir uns auch noch vor, dass die Herstellung nicht anonym in einer Fabrik erfolgt, sondern von lieben Mitmenschen im Hobbykeller übernommen wird. Möglich machen es digitale Fertigungstechniken - wie der 3D-Drucker - und eine immer positivere Einstellung zum Selbermachen. 3D-Druck klingt immer noch etwas nach Star Trek und Zukunftsmusik. Dabei ist die Technik weder neu, noch von einem anderen Stern. Glücklicherweise kommen immer nutzerfreundlichere und preiswertere 3D-Drucker auf dem Markt, die es möglich machen, die Spielzeuge und die Hilfsmittelversorgung von Menschen mit Behinderung ein Stück weit in die eigene Hand zu nehmen. In dem Workshop erzählt Sonderpädagoge Nils Beinke-Schulte von seinem Projekt "Makers Help Care", welche Hilfsmittel und Spielzeuge in den freien Bibliotheken im Internet warten und wie sie angepasst werden können.

WS-E

Wie sich Einrichtungen auf den Weg der Digitalisierung machen: Ziele, Methoden und Strategien

Referent:
Prof. Helmut Kreidenweis
Professor für Sozialinformatik an der Kath. Universität Eichstätt-Ingolstadt und Inhaber von KI Consult, Digitalisierungsberatung für soziale Organisationen, Augsburg

So wie die digitale Transformation alle Dimensionen des menschlichen Lebens betrifft, so bleibt auch kein Bereich einer sozialen Organisation davon ausgenommen: Fachliche Arbeit, Führung, Personalwirtschaft, Rechnungswesen, Marketing und alle anderen Funktionsbereiche gilt es in den Blick zu nehmen. Hinzu kommt die Vielfalt und hohe Entwicklungsdynamik der potenziell verfügbaren Technologien. Diese Komplexität ist nur mit einer strategischen, aber gleichzeitig flexiblen Herangehensweise beherrschbar.
Digitaler Wandel ist zu allererst ein Wandel in den Köpfen. Im Workshop wird vorgestellt, welche Zusammenhänge zwischen Unternehmens- und Digitalisierungsstrategien bestehen und mit welchen Herangehensweisen eine Digitalisierungsstrategie entwickelt werden kann. Dabei wird die Rolle der Führungsebene ebenso thematisiert wie die Einbindung der Mitarbeitenden – seien sie technikbegeistert oder technikskeptisch. Verschiedene Methoden können dabei helfen, künftige Szenarien einer digital gestützten Arbeit zu entwickeln, die die Bedürfnisse der Betroffenen und Angehörigen gleichermaßen in den Blick nimmt, wie die der Mitarbeitenden und der Organisation als Ganzes. In der abschließende Diskussion können Erfahrungen ausgetauscht werden: Welche Wege wurden bislang beschritten? Welche erwiesen sich als erfolgreich, welche weniger? Wo liegen Stolperfallen und wie lassen sich Veränderungen am besten voranbringen?

WS-F

Teilhabe an Kunst - hilfreiche digitale Tools

Referent:innen:
Tobias Langlois
Vorstand des Vereins senseable art e.V. und Ergotherapeut, Bad Wurzach

Pia Schmid
Selbstständige Künstlerin und Psychologiestudentin, Burgrieden

Während des interaktiven Vortrags werden aktuelle Technologien und Hilfsmittel vorgestellt, welche die Teilhabe an kreativen Ausdrucksweisen von Menschen mit Behinderung verbessern oder diese überhaupt erst ermöglichen sollen. Es wird erläutert, wie „klassische Hilfsmittel“ einsetzbar sind und zeigen Möglichkeiten und Adaptionen aus dem Consumer-Markt.
Die Vortragenden sind der Vorstand des Vereins senseable art e.V. und Ergotherapeut Tobias Langlois und die selbstständige Künstlerin und Psychologiestudentin Pia Noi Schmid. Frau Schmid ist selbst an spinaler Muskelatrophie (SMA Typ II) erkrankt und wird eindrucksvoll demonstrieren, welche Möglichkeiten trotz einschränkender Faktoren bestehen, Kunst zu machen – analog oder digital. Herr Langlois wird mit langjährig gesammelter Expertise in den Bereichen Ergotherapie, Unterstützte Kommunikation und Hilfsmittelversorgung Anregungen und Möglichkeiten aufzeigen, wie Menschen mit komplexer Behinderung kreativ werden können.
Auch werden Teilnehmende für Improvisation und Neuinterpretation von Alltagsgegenständen sensibilisiert, die es bei unterschiedlicher Manifestation diverser Erkrankungen und Behinderungen bedarf, um kreatives Schaffen individuell zu ermöglichen.
Leider gibt es dennoch neben all den versteckten Möglichkeiten auch Grenzen. Diesen soll in einem offenen Diskurs Raum gegeben werden; gerne anhand von Fallbeispielen.

 

 

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