Kurzbeschreibung der Workshops

Alternde Menschen mit Komplexer Behinderung

Berlin, 07./08. Oktober 2022

WS-A

Demenz und geistige Behinderung. Anforderungen an die Begleitung in heterogenen Wohngruppen

Referentin:
Prof. Dr. Bettina Lindmeier
Professorin für Sonderpädagogik, Leibniz Universität Hannover

Menschen mit geistiger und komplexer Behinderung leben in der Regel in altersgemischten Wohngruppen, in denen immer nur einzelne Menschen an Demenz erkranken. Eine Demenzerkrankung stellt in diesem Lebensumfeld eine Herausforderung für Mitbewohner:innen und Mitarbeiter:innen gleichermaßen dar. Mitbewohner wissen aber oft nur sehr wenig über die Erkrankung: Durch Bildungsangebote ist es möglich, sowohl Wissen über Demenz als auch mehr Verständnis und konkrete Bewältigungsstrategien im Umgang mit einem erkrankten Mitbewohner zu vermitteln und so allen Beteiligten zu mehr Lebensqualität zu verhelfen.
Der Workshop stellt dar, wie in Abstimmung mit einem Fortbildungsangebot für die Mitarbeiter:innen solche Bildungsangebote konzipiert und durchgeführt werden können, und zeigt dies an praktischen Beispielen.

WS-B

Biografiearbeit mit Menschen, denen geistige und/oder Komplexe Behinderung zugeschrieben wird

Referent:
Dr. Christian Lindmeier
Univ.Professor für den Arbeitsbereich Pädagogik bei kognitiver Beeinträchtigung und Pädagogik im Autismus-Spektrum an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Im Workshop soll in die konzeptionellen und methodischen Grundlagen der sensobiographischen und der stellvertretenden Biographiearbeit eingeführt werden.

WS-C

Mit basaler Stimulation Vertrauen schaffen

Referentin:
Uta Reimers

Praxisbegleiterin Basale Stimulation, Krankenschwester, Hamburg

Wir reden oft sehr viel, manchmal sehr schnell, erklären alles….
Was aber ist, wenn mich mein Gegenüber gar nicht versteht, meine verbale Kommunikation nicht umsetzen kann?
Dann kann ich viel über Berührungen ausgleichen.
In diesem Workshop geht es um wertschätzende Berührungen, die Vertrauen und Sicherheit schaffen. Wie trete ich mit Menschen, die mehrfach beeinträchtigt sind, in Kontakt, sodass sie mir im Besten Falle folgen können?
Und wie fühle ich mich, wenn ich selber in einer solchen Lage wäre? Auch das erfahren wir in diesem Workshop.

WS-D

Interdisziplinäre Diagnostik und Behandlungsplanung bei alternden Menschen mit komplexen Beeinträchtigungen im MZEB

Referentin:
Anja Schröder
Dipl.-Psychologin, systemische Therapeutin, Fachdienst Psychologie der Cooperative Mensch eG Berlin für die besonderen Wohnformen und im MZEB

Zu dem Vortrag interdisziplinäre Diagnostik und Behandlungsplanung bei alternden Menschen im MZEB wird ein vertiefender Workshop angeboten.
Wie können wir zugrundeliegende altersbedingte Veränderungsprozesse bei Menschen, deren einzige Ausdrucksmöglichkeit die basale körpereigene Kommunikation darstellt, erkennen?
Welche diagnostischen Maßnahmen sind sinnvoll?
Welche personenzentrierten Unterstützungsangebote, wie eine medizinisch-therapeutische Behandlung, Biographiearbeit und Erinnerungspflege, Lebensweltkonzept, unterstützte Kommunikation, validierende Assistenz, tiergestützte Intervention und basale Stimulation, sind für die von uns begleiteten Menschen und ihre Bezugspersonen individuell hilfreich?
Die Teilnehmenden sind herzlich eingeladen, eigene Beispiele aus ihrer Berufspraxis mitzubringen.

WS-E

Teilhabe im Alter bei Menschen mit Komplexer Behinderung ermöglichen, aber wie?

Referent:
Prof. Dr. Friedrich Dieckmann
Professor im Lehrgebiet Heilpädagogik an der Katholischen Hochschule NRW, Abteilung Münster

Wie lässt sich die Teilhabe von Menschen mit komplexer Behinderung im Alter unterstützen? Aufbauend auf den Vortrag sollen im Workshop sowohl die strategische Ausrichtung von Anbieterorganisation in Bezug auf das Alter (z.B. Leitkonzepte, Wohnoptionen im Alter, Unterstützung organisieren, Personal managen) als auch konkrete Gestaltungselemente für die Unterstützung miteinander diskutiert werden. Gestaltungselemente können sich zum Beispiel auf die individuelle Lebensgestaltung im Alter, den Sozialraum und soziale Beziehung, die Unterstützung der Tagesgestaltung im Alter, die Mobilität, die Pflege, die Unterstützung in der Nacht, die gesundheitliche Teilhabe und die Begleitung am Lebensende beziehen.

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