Kurzbeschreibung der Workshops

Wohn- und Lebensräume von Menschen mit komplexer Behinderung neu denken

München, 04./05. April 2025

WS-A

Selbst “Architekt:in” sein und erlernen, worauf es ankommt

Referentin:

Andrea Möhn
Architektin, Rotterdam

Kann die Gestaltung von Räumen das Verhalten von Menschen mit komplexer Behinderung beeinflussen? Viele Behinderteneinrichtungen sehen sich häufig mit der Schwierigkeit konfrontiert, eine bauliche Umgebung zu schaffen, die sich positiv auf das psychische Wohlbefinden der Nutzer auswirkt.Die Architektin Andrea Möhn gestaltet mit ihrem Büro AM_A Andrea Möhn Architects in Rotterdam seit mehr als 25 Jahren Gebäude für Menschen mit einer komplexen Behinderung. Es entstanden Therapie- und Wohngebäude, medizinische Zentren, eine psychiatrische Klinik, bis hin zu individuellen Zimmern für Menschen mit extremer Verhaltensproblematik, die einen sehr positiven Effekt auf das Wohlbefinden und Verhalten der behinderten Nutzer hatten.Der Workshop zeigt auf, welche Gestaltungskomponenten notwendig sind, um eine gesunde(nde) Umgebung zu realisieren, deren positiver Einfluss sich auf das Verhalten und Wohlbefinden von Menschen mit einer komplexen Behinderung auswirkt.

WS-B

Über räumliche, personale und institutionelle Aspekte der Atmosphärengestaltung

Referentin:
Dr. Wera Roth
Dual Studierende der lba Köln - Pädagogik, Management & Coaching

Atmosphären sind allgegenwärtig und wirken im Hintergrund auf unser Befinden und Verhalten. In der Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigungen zählt gerade das Gespür für das Gegenüber, für Stimmungen und Atmosphären in der Situation. Doch woraus besteht eigentlich eine Atmosphäre? Im Workshop sensibilisieren wir uns für die unterschiedlichen Anteile, wie räumliche, personale und institutionelle Aspekte. Dabei üben wir zunächst die eigene Wahrnehmung und das Gespür für Atmosphären. Danach analysieren wir ganz konkret eine erlebte Atmosphäre im Berufskontext aus ihrer subjektiven Perspektive. Im nächsten Schritt machen wir einen kreativen Entwurf für die Veränderung der Atmosphäre. Sie werden aus dem Workshop ein Bündel Atmosphärenkompetenz mitnehmen, das Ihnen die Augen für das „Zwischen“ in gemeinsamen Situationen weiter öffnet.

WS-C

Personenzentriertes Arbeiten im Sozialraum als urbaner Gedanke in der Quartiersentwicklung am Beispiel des Quartiers Baakenhafen in Hamburg

Referentin:
Tobias Fink und Selbstvertreter:in aus Alsterdorf
Bereichsleiter alsterdorf west gGmbH und Selbstvertreter:in

WS-D

Von Hindernissen zu Möglichkeiten - Barrierefreie Räume für alle!

Referentin:
Prof. Dr. Susanne Dirks
Fachgebiet Rehabilitationstechnologie, TU Dortmund

Was wäre, wenn Barrierefreiheit nicht nur eine Notwendigkeit, sondern eine Chance wäre, Räume neu zu gestalten? In diesem Workshop betrachten wir barrierefreies Bauen als Schlüssel zur Förderung von Teilhabe und Inklusion. Mit überraschenden Perspektiven und kreativen Ansätzen erkunden wir, wie barrierefreie Konzepte innovative Gestaltungsmöglichkeiten schaffen und alle Menschen – mit und ohne Beeinträchtigungen – davon profitieren können.

Kernthemen:

  • Grundlagen der Barrierefreiheit und Universal Design
  • Innovative Technologien und smarte Lösungen für mehr Selbstständigkeit
  • Sensorische Aspekte in der Raumgestaltung
  • Inklusive Außenraumgestaltung und Mobilitätskonzepte

In praxisnahen Übungen erarbeiten wir gemeinsam Strategien, wie Barrieren abgebaut und Teilhabe gefördert werden können. Wir betrachten dabei nicht nur physische, sondern auch soziale und kommunikative Barrieren. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Förderung von Selbstbestimmung und sozialer Inklusion durch klug gestaltete Umgebungen. Wir diskutieren, wie Wohnräume und öffentliche Gebäude so gestaltet werden können, dass sie allen Menschen gleichermaßen Zugang und Nutzungsmöglichkeiten bieten.

Dieser Workshop vermittelt nicht nur Fachwissen, sondern inspiriert dazu, Barrierefreiheit als Chance für eine innovative und menschenzentrierte Raumgestaltung zu begreifen.

Freuen Sie sich auf inspirierende Praxisbeispiele, interaktive Übungen und wertvolle Impulse für die Zukunft des Bauens!

WS-E

Inklusion neu gedacht - Wie SMART HOME-Technologien die Teilhabechancen von Menschen mit komplexer Behinderung verbessern

Referent:
Marcus Hopp
Case Manager und Diplom Pädagoge, Berater und Coach "Digital ist besser", Münster

Digitalisierung durchdringt zunehmend auch die Lebenswelten von Menschen mit Behinderungen. Insbesondere digitale und technische Möglichkeiten aus dem Bereich SMART HOME haben das Potenzial, dass diese Personengruppe selbstständiger und selbstbestimmter leben kann. Zudem kompensieren einige dieser Lösungen bereits heute Funktionsbeeinträchtigungen. Somit stellen sie eine sinnvolle Alternative zu persönlichen Assistenzleistungen dar und Abhängigkeitsverhältnisse können abgebaut werden. Dieses gilt in gleichem Maße für Menschen mit komplexer Behinderung. Mit einer autonomen Lebensführung verbessern sich auch die Teilhabemöglichkeiten und -chancen der Nutzer:innen. In diesem Workshop werden konkrete Lösungen vorgestellt und gemeinsam mithilfe einer Arbeitshilfe deren Auswirkungen auf die Wohn- und Lebensräume von Menschen mit komplexer Behinderung erarbeitet. Ziel des Workshops ist es, dass die Teilnehmenden eine konkrete Idee bekommen, wie diese digitalen und technischen Lösungen im Rahmen eines Hilfemix eingesetzt werden können.

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