Digitale Helfer umgeben uns alle und haben unser Alltagsleben längst durchdrungen. Ob Kommunizieren, Einkaufen, gesund bleiben oder essen gehen – überall benutzen wir digitale Anwendungen, die unser Leben leichter und entspannter machen. Doch immer noch erscheint es wie ein eklatanter Widerspruch: Menschen mit Komplexer Behinderung und Digitalisierung? Dies zeigt: Menschen mit Komplexer Behinderung wird der Umgang mit digitalen Helfern nicht zugetraut, die Helfer werden abgetan und sogar als Gefahr gesehen. Doch längst hat sich unsere Gesellschaft für die Digitalisierung auf allen Ebenen entschieden – ein Grund mehr, Menschen mit Komplexer Behinderung die Teilhabe an dieser rasanten Entwicklung zu ermöglichen. Dies bedarf höchster Kreativität, Sensibilität und Empathie, die hier von den Angehörigen und Professionellen gefordert wird. Die Tagung Leben pur möchte durch wissenschaftliche und praktische Vorträge sowie Workshops aus technologischer, pflegerischer, pädagogischer und medizinischer Perspektive Impulse für eine neue Sicht auf Digitalisierung geben. Spannende, konkrete Ideen und Produkte werden auf unserem Markt der Ideen vorgestellt. Erleben Sie theoretische Reflexionen und praktische Ausführungen digitaler Anwendungen für Menschen mit Komplexer Behinderung – und melden Sie sich ab sofort für unsere Online-Tagung vom 23.-30. April 2021 (bei freier Zeiteinteilung) an:
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Hochanspruchsvolles Fachwissen ist gefragt, wenn es um die Betreuung, Begleitung und Förderung von Menschen mit Komplexer Behinderung geht. Die Befriedigung ihrer basalen Grundbedürfnisse bedeutet für Menschen mit Komplexer Behinderung eine Grundlage, um am Leben inmitten der Gesellschaft teilhaben zu können. In dieser anspruchsvollen Aufgabe wollen wir Fachkräfte unterstützen und bieten deshalb mit dem in Pflichtmodulen und Wahlpflichtseminaren (aus dem Seminarprogramm frei wählbar) untergliederten Lehrgang eine praxisorientierte und grundlegende Weiterbildung an mit dem Ziel, sich als „Fachkraft für Menschen mit Komplexer Behinderung“ zu qualifizieren.
Haben Sie bereits eine abgeschlossene Fachkraftausbildung oder ein entsprechendes Studium und arbeiten schon mit Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen mit sehr schweren und mehrfachen Behinderungen? Dann ist die Weiterbildung genau das Richtige für Sie! Der Zertifizierungslehrgang findet in der Bildungs- und Begegnungsstätte Wartaweil am Ammersee bei München statt. Anmeldeschluss ist der 05.03.2021.
Info und Anmeldung

Unsere zweite Podcastfolge dreht sich ganz um das Thema Schmerzen. Es ist häufig eine Herausforderung, Schmerzen bei Menschen mit Komplexer Behinderung zu erkennen, da diese sich oft nicht verbal, sondern mit Gesten, Mimik, Lauten oder einfachen Gebärden ausdrücken. Nicht alle Unterstützer*innen verstehen diese Sprache, was manchmal zu falschen Annahmen über Menschen mit Komplexer Behinderung führen kann. Es herrscht die Meinung vor, dass diese Personengruppe weniger schmerzempfindlich ist oder überhaupt keinen Schmerz empfinden kann. Häufig haben Menschen mit Komplexer Behinderung jedoch eine lang andauernde Schmerzgeschichte aufgrund von Spastiken oder Druckstellen hinter sich und nehmen ihren Körper anders wahr. Außerdem benötigen sie Zeit, um körpereigene Reize oder Reize aus der Umgebung wahrzunehmen. In unserer aktuellen Folge sprechen wir mit der Pflege- und Gesundheitsexpertin Anna-Mia Klüpfel über die Besonderheiten der Schmerzerkennung und Schmerzbehandlung bei Menschen mit Komplexer Behinderung am Beispiel von Wohneinrichtungen und Krankenhäusern. Hören Sie gleich in unseren Podcast Leben pur rein!
Zum Podcast Leben pur

Unter Einhaltung von Schutz- und Hygienemaßnahmen konnten wir im Dezember 2020 feierlich die 100. "Toilette für alle" im Kompetenzzentrum Barrierefreies Wohnen in München einweihen und das "Toiletten für alle"-Qualitätssiegel überreichen. Die mit Pflegeliege und Deckenlifter ausgestattete "Toilette für alle" bietet mit ca. 20 qm² genügend Platz für einen rückenschonenden Transfer vom Rollstuhl auf die Pflegeliege und ist mit einem angenehmen Licht und Design bewusst als Wohlfühl-Ort gestaltet worden.
Die neue "Toilette für alle" ist Teil der Ausstellung Barrierefreies Wohnen in München-Riem. Hier können sich Menschen mit Behinderungen sowie krankheits- oder altersbedingten körperlichen Einschränkungen über Wohnungs- und Hausanpassungen informieren und zu Hilfsmitteln beraten lassen. Zudem befindet sich der neue Standort nicht weit entfernt vom Messegelände und einem großen Einkaufszentrum, sodass Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen sowie Inkontinenzproblemen ein entspannter Tag in München-Riem ermöglicht werden soll. Weitere Details zu der Anlage sowie die Öffnungszeiten sind auf der "Toiletten für alle"-Webseite zu finden:
Zum Steckbrief "Toilette für alle" > Kompetenzzentrum Barrierefreies Wohnen

Das Wissenschafts- und Kompetenzzentrum der Stiftung Leben pur schreibt zum dritten Mal das Jahresstipendium – dotiert mit monatlich EUR 650,00 – zum Thema "Kommunizieren und Beziehung gestalten mit Menschen mit Komplexer Behinderung" aus. Zur Bewerbung sind Qualifizierungsarbeiten aufgerufen, die sich wissenschaftlich mit dem Thema befassen und einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Komplexer Behinderung leisten. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis zum 15.02.2021.
Info und Bewerbungskriterien > Jahresstipendium Leben pur

Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung sind mehr als jede andere Bevölkerungsgruppe von Schmerzen betroffen. Verursacht wird dies durch verschiedene akute und chronische Erkrankungen, aber auch durch immer wiederkehrende, schmerzhafte medizinische und pflegerische Eingriffe. Das Seminar möchte auf die Mechanismen der Entstehung von akuten und chronischen Schmerzen, deren Wechselwirkung mit psychosozialen Einflussfaktoren sowie biografische Aspekte beim Personenkreis eingehen.
Leitung: Dr. Helga Schlichting. Datum: 12.02.2021, 10:00 Uhr - 17:30 Uhr. Ort: Hamburg. Anmeldung bis 02.02.2021.
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In diesem Seminar wird das Konzept der "Entwicklungsfreundlichen Beziehungsgestaltung" in der Anwendung bei Menschen mit Komplexer Behinderung vorgestellt. Ziel der "Entwicklungsfreundlichen Beziehungsgestaltung" ist es, Autonomie in sozialer Gebundenheit zu entwickeln. Was das für Menschen mit Komplexer Behinderung bedeutet, ist Inhalt des Seminars.
Menschen mit Komplexer Behinderung benötigen für die Befriedigung fast aller ihrer Bedürfnisse mehr oder weniger umfassende Hilfe. Das schafft oft eine enge Bindung zwischen ihnen und ihren Bezugspersonen. Doch eine enge Bindung ist noch keine sichere. Zu einer sicheren Bindung gehört auch das wechselseitige Gewähren und Genießen von Autonomie. Diese ermöglicht die emotionale Akzeptanz von vorübergehenden Trennungen und schließlich auch die Verarbeitung endgültiger Trennungen, wie sie das Leben mit sich bringt.
Leitung: Heinz Urbat. Datum: 01.03.2021, 10:00 Uhr - 17:30 Uhr. Ort: Hamburg. Anmeldung bis 01.02.2021.
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In diesem Seminar geht es um die Auswirkungen des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) auf die Eingliederungshilfe und die Schnittstelle zu Pflegeleistungen - der aktuelle Stand sowie die Perspektiven werden beleuchtet. Durch das BTHG ist das Recht der Eingliederungshilfe aus dem Sozialgesetzbuch (SGB) XII herausgelöst und in das SGB IX als dessen Teil 2 eingefügt worden. Damit ist das SGB IX nicht nur zu einem Leistungsgesetz aufgewertet, sondern darüber hinaus sind auch weitere Veränderungen vorgenommen worden, wie z.B. die Regelung der Schnittstelle zu den Pflegeleistungen sowie die Ablösung des einrichtungszentrierten Ansatzes durch eine personenzentrierte Leistungserbringung.
Leitung: Prof. Dr. Oliver Kestel. Datum: 11.03.2021, 10:00 Uhr - 16:00 Uhr. Ort: Online Zoom Meeting. Anmeldung bis 11.02.2021.
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Ja, der Tod gehört zum Leben, das sagen wir häufig. Doch wird diese Haltung im professionellen Kontext oder der persönlichen Begleitung auch wirklich erlebbar?
Menschen mit Komplexer Behinderung sind in höchstem Maße davon abhängig, welchen Raum wir ihnen für einzelne Themen zur Verfügung stellen und welche Angebote wir machen. Damit haben wir eine große Verantwortung. Trauen wir Menschen das Leben zu, dann dürfen wir ihnen auch zutrauen, sich damit zu beschäftigen, dass dieses Leben einmal enden wird. Ob ein Mensch kurz oder lang hier auf der Erde verweilt, ob er die Welt allein umreist oder seine Erfahrungen hauptsächlich an ihm bekannten Orten macht - es sind seine 100% Leben. Zielgruppe: Mitarbeitende der Behinderten- und Altenpflege, Pädagogen sowie Angehörige von Menschen mit Komplexer Behinderung.
Das Seminar findet unter Einhaltung eines strengen Hygienekonzepts statt. Falls der Gesetzgeber dies untersagt, findet das Seminare online statt und wird nicht verschoben. Leitung: Dr. Birga Gatzweiler. Datum: 18.03.2021, 09:00 Uhr - 16:30 Uhr. Ort: Herrsching. Anmeldung bis 18.02.2021.
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Eine Fortbildungsveranstaltung zum Thema Sexualpädagogik bei Menschen mit schwerer geistiger Beeinträchtigung. Dazu brauchen wir ein Verständnis von Sexualität, das die Besonderheiten von Kindern, Jugendlichen und Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen klar differenziert; es werden die Zusammenhänge zwischen Entwicklungsniveau und Sexualität (psychosexuelle Entwicklung) erarbeitet. In den Praxisaspekten wird vor allem auf Themen eingegangen, die vor dem Hintergrund einer schweren kognitiven Beeinträchtigung besondere Bedeutung erlangen.
Das Seminar findet unter Einhaltung eines strengen Hygienekonzepts statt. Falls der Gesetzgeber dies untersagt, findet das Seminare online statt und wird nicht verschoben. Leitung: Prof. Dr. Wolfgang Plaute. Datum: 19.03.2021, 10:00 Uhr - 18:00 Uhr. Ort: Herrsching. Anmeldung bis 19.02.2021.
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Die Atmung ist bei Menschen mit Komplexer Behinderung oft durch Bewegungsmangel, einseitige Lagerungen, Verformungen des Brustkorbs durch Skoliosen und einer erhöhten Infektanfälligkeit beeinträchtigt. Häufig ist die Atmung zu flach, zu schnell, der Atemrhythmus gestört, die Lunge ist stark verschleimt und immer wieder treten akute bzw. chronische Formen von Bronchitis oder Lungenentzündungen auf. Die Weiterbildung möchte aufzeigen, wie durch bestimmte Lagerungen, Bewegungs- und Vibrationsangebote sowie verschiedene Dehnungs- und Massagetechniken Atmung vertieft und ein Schleimabfluss begünstigt werden kann. Die atemstimulierende Einreibung aus dem Konzept der Basalen Stimulation und die Kontaktatmung sollen als weitere Möglichkeiten der Vertiefung und Beruhigung der Atmung vorgestellt werden. Diese sollen durch praktische Übungen von den Teilnehmenden selbst erfahren werden.
Leitung: Dr. Helga Schlichting und Doris Talmon. Datum: 10.06.2021, 10:00 Uhr - 18:00 Uhr. Ort: Herrsching. Anmeldung bis 11.05.2021.
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Erholsamer Schlaf stellt ein grundlegendes Bedürfnis jedes Menschen dar, auch für Menschen mit Komplexer Behinderung. Als Betreuender oder Angehöriger haben Sie es in der Hand, gute Voraussetzungen für eine angenehme Nachtruhe für diesen Personenkreis herzustellen. Die neue Empfehlungsbroschüre gibt einen Überblick, welche Aspekte den Schlaf stören können und demnach besonderer Aufmerksamkeit bedürfen. Aber auch das Eingehen auf individuelle Vorlieben und Gewohnheiten sind wichtige Voraussetzungen für einen guten Schlaf. Lesen Sie die theoretischen Hintergründe, Konzepte und Praxistipps zur Schlafförderung in der neuen Empfehlungsbroschüre der Stiftung Leben pur.
Webseite Stiftung Leben pur > Empfehlungen

Text:
Dr. Anna Jerosenko, Mia Radtke, Dr. phil. Nicola Maier-Michalitsch,
Beate Bettenhausen, Nadine Held

Layout:
Nadine Held

Bildrechte:
ONLINE-Tagung Leben pur "Digitalisierung", Zertifizierungslehrgang,
Podcast Leben pur und "Toiletten für alle" - Stiftung Leben pur